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  • AutorenbildAndreas Eich

Zwischenspiel: Was käme dem Opiumkrieg im 21. Jahrhundert gleich?

Aktualisiert: 6. Aug. 2023

Die Opium-Kriege waren absurd: Das chinesische Reich, damals das Land mit der größten Bevölkerung und wohl der größten Wirtschaft, muss sich einem winzigen Inselstaat vom anderen Ende der Welt unterwerfen. Wie unerhört mit den Kriegen die geopolitischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt wurden, wird vielleicht erst klar, wenn wir die Handlung in unsere heutige Zeit verlegen…


Bild adaptiert von Wikipedia


In Südamerika, besonders in Kolumbien, wird Coca angebaut. Wie der Zufall es will, lässt sich aus der traditionellen Nutzpflanze die Droge Kokain herstellen. Deren Verkauf ist viel lukrativer als der von Coca-Tee. Und hat einen viel größeren Absatzmarkt, z.B. in der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA, die sich ganz selbstverständlich als die führende Nation der Menschheit sehen.

Ein paar Händler machen sich daran die Droge in die Vereinigten Staaten zu liefern. Dummerweise ist sie dort illegal. Die Behörden der USA beschlagnahmen das Kokain und verhaften die Händler. So weit so wahr.

Doch nun beschweren sich die armen Drogenbarone bei ihren Regierungen. Die bösen Amerikaner, also die aus dem Norden, haben ihre Produkte beschlagnahmt und ihre Partner verhaftet. Findet ihr Politiker es richtig, dass eure Bürger von einer fremden Macht schikaniert und beraubt werden? Wir wollen entschädigt werden! Und was ist überhaupt mit dem Freihandel?!

Im Parlament Kolumbiens geht es hoch her. Einerseits ist es etwas peinlich Pate des Drogenhandels zu sein, andererseits muss man die eigenen Bürger schützen. Außerdem geht es um eine bedeutende Industrie, die Reichtum in das Land spült. Die Vorteile des Drogenhandels liegen auf der Hand.

Die Regierung schickt einen Brief nach Washington: Man fordert Kompensation und Freilassung der Landsleute, Legalisierung von Kokain in den USA, zollfreie Einfuhr, die Übergabe von Miami mitsamt Hafen zum Aufbau einer permanenten kolumbianischen Präsenz, und die Abtretung des permanenten Sitzes im UN-Sicherheitsrat.

Um der Drohung Nachdruck zu verleihen, richtet Kolumbien seine Satelliten-Waffen neu aus. Weltraumgestützte Strahlenkanonen zerstören ein paar Militärbasen und kleinere Städte. Die Nuklearraketen, welche die USA als Vergeltung starten, werden noch in der Luft zerstört. Dem amerikanischen Präsidenten bleibt nichts anderes übrig, als auf die Forderungen einzugehen. Durch den Erfolg Kolumbiens angespornt, richten auch die weiteren Staaten Südamerikas ihre Weltraumwaffen neu aus und erzwingen ähnliche Abkommen wie Kolumbien. Der Freihandel hat gesiegt!


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