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Die AfD hat es nicht nur auf Immigranten und Flüchtlinge,

sondern auf uns alle abgesehen

Seit den Enthüllungen rum um Treffen von Rechtsextremen und ihren Plänen für Remigration, protestieren jedes Wochenende hunderttausende gegen rassistische Umtriebe und für die Rechte unserer Mitbürger. Doch die AfD und ihre „Freunde“ haben es nicht nur auf Immigranten und Flüchtlinge abgesehen, sondern auf uns alle. Sie wollen unsere Identität zerstören und damit meine ich unsere deutsche Identität.

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Denn Deutschland ist Vielfalt. Und war es schon immer. Weil wir immer wieder äußere Einflüsse aufnehmen und integrieren. Grundlegend für unsere Gesellschaft sind griechische Demokratie, römische Rechtstraditionen, sowie christlicher Glaube und Menschenbild. Wir sollten nicht vergessen, dass unsere prägende Religion aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt.

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Ohne äußere Einflüsse wäre unser Leben freudlos und ärmer. Das geht schon auf dem Teller los. Ob Gerichte oder Zutaten, viele stammen aus dem Ausland oder wurden von dort inspiriert. Wir müssten nicht nur auf das beliebteste deutsche Fast Food, den Döner, verzichten, sondern auch auf CURRYwurst, Hamburger, Pizza und Pasta. Ohne äußere Einflüsse gäbe es keine Bananen, Tomaten und Orangen. Auch die deutsche Kartoffel gäbe es nicht und keinen Pfeffer. Viel Spaß bei der Kohl-Diät. Und bitte keine Gabel benutzen, die gäbe es ebenfalls nicht.

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Mit dem Verzicht auf äußere Einflüsse, sähe auch unsere Freizeitgestaltung anders aus. Wir würden weder Schach, noch Fußball, oder Computerspiele spielen, ebenso kein Tennis, Basketball, Golf… Wir müssten auch auf Hollywoodfilme, einen Großteil der Popmusik, moderne Technik und Software-Dienste verzichten. Wobei der Verzicht auf Telegram und Co. vielleicht eine Wohltat wäre.  

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Deutschland ist Vielfalt, auch aus seinem Inneren. Die Römer nutzten den Namen Germanen für die Stämme, die jenseits des Rheins lebten. Die Stämme selbst hatten kein Zusammengehörigkeitsgefühl und sahen sich nicht als Einheit. Es gab und gibt Bayern, Sachsen, Alemannen, Franken und viele mehr. Erst im Laufe von Jahrhunderten formte sich mit dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ein von einem Kaiser beherrschter Bund. Das heißt, einige der germanischen Stämme waren mit anderen Volksstämmen im Reich vereint, andere germanischen Stämme standen außerhalb. Und im Reich hatten die Gruppen ihre eigenen Gebiete mit eigenen Herrschern.

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So war es damals, so ist es heute. Ob Heiliges Römisches Reich, Deutsches Reich oder Bundesrepublik Deutschland. Die alten Stämme haben ihre Gebiete und ihre Identität. Egal ob Bayern, Sachsen, Schwaben, Franken, Thüringer oder, oder, oder. Nur zweimal versuchten Ideologen unser vielfältiges Erbe, unsere Identität, auszulöschen: die Nationalsozialisten ersetzten die deutschen Länder durch Gaue, die Kommunisten schufen Bezirke.

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Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet Vertreter der verschiedenen Stämme in der Mitte Europas meinten, sie wären eine Rasse und in irgendeiner Form „rein“. Zumal: Ob von Norden, Süden, Westen, Osten, von überall kamen im Laufe der Jahrtausende andere Stämme und Nationen und hinterließen bei uns ihre Spuren. Kulturell und genetisch: Römer, Hunnen, Ungarn und Slawen, oder Russen, Franzosen, Amerikaner, Schwarze wie Weiße. Wer will hier wo eine (künstliche) Grenze ziehen?

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Um warum sollten wir? Vielfalt ist eine Stärke, überall. Ob kulturell oder genetisch. Ein „reines“ und damit kleines Genom begünstigt Erbkrankheiten. Nicht umsonst waren viele aus der Dynastie der Habsburger Bluter. Das passiert, wenn man vor allem untereinander heiratet, um die Macht in den eigenen Reihen zu halten. (Und fragen sie mal leidgeplagte Bauern, wie anfällig Felder mit Monokulturen sind.)

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Natürlich haben wir in unserer heutigen Zeit Probleme. In den letzten Jahrzehnten gab es bereits große Umwälzungen und noch größere stehen uns bevor. Unserer Identität wird sich verändern, so war es schon immer. Aber es gibt Kräfte, die wollen unsere Identität zerstören.

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Wenn ich gegen Flüchtlinge in Deutschland wäre, und mal ehrlich, die meisten können sich wohl darauf einigen, dass es am besten gar keine Flüchtlinge gäbe, nirgendwo, dann würde ich mir genau anschauen, wer sie verursacht. Wir wurden in den letzten Jahren mit zwei großen Flüchtlingswellen konfrontiert. Aus der Ukraine und aus Syrien. Wladimir Putin hat die Ukraine überfallen. Wladimir Putin hat mit Waffen und Truppen die Machthaber in Syrien unterstützt. Wenn ich gegen Flüchtlinge in Deutschland wäre, würde ich Wladimir Putin äußerst skeptisch gegenüberstehen, mindestens. Viele AfDler bewundern Putin dagegen. Vielleicht auch, weil Wladimir Putin wie die Ideologen vor ihm Identitäten zerstören und seine eigene Welt erschaffen will?

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Jemand der sich um Deutschland sorgt, sollte sich für regenerative Energien und Klimaschutz einsetzen. Damit auf deutschen Bergen weiter Schnee liegt, die Ostsee zu keinem toten Gewässer wird, deutsche Böden nicht austrocken oder durch Starkregen weggespült werden. Wir wollen doch unsere deutsche Natur bewahren, oder etwa nicht? Die AfD ist gegen den Ausbau regenerativer Energien und gegen Klimaschutz. Die AfD will stattdessen lieber Gas von Freund Putin.

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Und wie ist das mit den Ausländern? Immigranten und ihre Kinder auszuweisen wäre Wahnsinn, nicht nur wegen der Vielfalt. Klischeehaft gesprochen: Wer putzt dann unsere Toiletten, liefert Pakete, baut Gebäude und kocht in Restaurants? Und nicht nur das, sie arbeiten auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Ausländische Arbeitnehmer allein stellen mehr als 15 Prozent der Arbeitskräfte im Land, das sind mehr als 6,5 Millionen. Auch sie finanzieren Straßen, Schulen und die Rente.

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Auch wegen unserer niedrigen Geburtenrate sind wir auf Immigranten und ihre Nachfahren angewiesen. Selbst wenn wir mit einem Schlag die Geburtenrate in etwa verdoppeln, um die Zahl der Gestorbenen auszugleichen (Grüße an alle die Frauen da draußen: Gebärt doppelt so viele Kinder. Was macht die AfD mit euch, wenn ihr nicht wollt?), werden die Nachkommen erst in 15-30 Jahren anfangen zu arbeiten. Wer ersetzt bis dahin die Arbeitskräfte und erhält unseren Wohlstand? An ein mehr wäre gar nicht zu denken.  Die AfD und ihre „Freunde“ wollen die Garanten unseres Wohlstandes vertreiben.

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Aber kann es nicht auch zu viel Einwanderung geben? Was wenn große Teile Afrikas, aktuell ca. 1,4 Milliarden Einwohner, Tendenz zunehmend, aufgrund von steigenden Temperaturen unbewohnbar werden? Was, wenn dadurch die Staaten vor Ort destabilisiert werden? Wo zieht es die neuen Flüchtlinge hin? Nach Sibirien? Bestimmt nicht. Da wäre ich erst recht für den Ausbau von regenerativen Energien und Klimaschutz. Und für wirtschaftliches Engagement in den bedrohten Regionen. Denn die Schaffung von Wohlstand erzeugt selten Flüchtlinge. Aber zur Sicherheit würde ich auch die EU stärken. Ein gemeinsames Europa wird globale Krisen viel besser bewältigen, und noch besser: vermeiden, als lauter kleine unkoordinierte Staaten. Natürlich ist die AfD auch für einen Austritt Deutschlands aus der EU.

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Vielfalt ist Deutschland. Vielfalt im Inneren, durch Integration und durch Austausch mit der Welt. Das ist und war schon immer ein Teil von uns, von unserer Identität. Ohne könnten wir nicht überleben, weder als Gesellschaft noch als Individuen. Die AfD ist gegen unsere Vielfalt und gegen das Bewahren unserer Identität. Ansonsten würde sie sich nicht gegen alles einsetzen, was diese darstellt und schützt.

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Es geht nicht nur um den Umgang mit Flüchtlingen und Einwanderern. Die AfD will keine Alternative für Deutschland, sondern eine Alternative zu Deutschland. Sie will eine Alternative zu uns. Es geht um uns alle.

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